Urlaub in der Sierra (Teil 2)

8 Mai

Und weiter geht es mit Teil 2!

 

Wie bereits das letzte Mal erwähnt, fuhren wir weiter nach Huancayo. Die Busfahrt dorthin war für mich nicht so der Brüller, war höhenbedingt ziemlich schlecht drauf und mir war auch nicht so gut. Dann hat der Bus noch jede 15 Minuten angehalten und irgendwelche Leute von der Strasse aufgelesen, aber das die ganze Nacht lang. Wir kamen dann trotzdem pünktlich in Huancayo an. Um eine sichere Weiterfahrt nach Tarma zu haben, wohin wir am Abend aufbrechen wollten, sind wir dann von der Agencia, wo wir ankamen, zum Terminal gefahren. Dort umgezogen, die Pasajes gekauft und dann gleich weiter ins Zentrum: Dort war allerdings weniger los, sodass wir den Reiseführer zu Rate fragten. Und wo? Natürlich in einem Café, wo wir aus guter Tradition heraus erstmal einen Mate de Coca bestellten. Im Führer fanden wir dann einen Wegbeschreibung zu einem Aussichtspunkt, wohin wir dann auch gleich hinliefen. Das dauerte allerdings ein bisschen, doch auf dem Weg entdeckten wir eine Mall, zu der wir zu späterer Stunde auch nochmal zurückkehren werden würden. Mein/Unser Highlight auf dem Weg:

1. : Es gab öffentliche Mülleimer!
2. : Es gab getrennte Mülleimer!

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Der absolute Wahnsinn! (Wenn man monatelang in Chimbote ist, ist sowas wirklich ein Lichtblick!)

Der Aussichtspunkt war dann eher ein Reinfall, sodass wir zur Mall aufbrachen. Die machte leider erst später auf, sodass wir nichts zu tun hatten. Aber da wir noch Artesaníaprodukte erwerben wollten, machten wir uns auf die Suche nach einem Markt. Der war dann auch gleich an der Plaza, sodass wir gar nicht so lange suchen mussten. Dort fanden wir dann einiges, aber hauptsächlich kauften wir Mützen. 2-3, glaub ich :D

Von dort aus ging es dann in die Mall, wo wir eigentlich den Rest des Tages verbrachten. In Huancayo gibt es einfach nicht so viel zu sehen, und schön ist die Stadt auch nicht. Wir gingen dann noch ins Kino und was essen, und fuhren dann um 17:00 nach Tarma! Dort wurden wir dann von Marie, Judith, Simi und Nilton ganz herzlich, freundlich und überaus nett empfangen! Wir fuhren dann auch relativ zügig in das Haus, wo wir die nächsten Tage blieben. (Zumindest nachts ;) ) Dort wurde es nachts auch ziemlich kalt, was in Chimbote ja doch eher selten der Fall ist :D Wir gönnten uns zur Feier des Tages als Abendessen einen leckeren Reis-Brokkoli-Mayo Salat. (Für mich ohne Thunfisch)

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Am nächsten Morgen begleiteten wir Marie dann erstmal zum Unterricht mit den dreijährigen, wo wir aber (leider) nicht weiter zuschauen durften. Deshalb machten wir uns mit Simi auf in die Stadt, die sich da ja (ganz komischerweise, man könnte fast meinen die Gute wäre da schon ein Jahr gewesen) auskannte. An der Plaza trafen wir dann auf Nilton (ein Freund der Mädels dort), der für uns (in fast schon gewohnter Manier *hust*) eine Fahrt zu einer Wallfahrtkirche und zu einem Aussichtspunkt organisierte. Am Aussichtspunkt ist anscheinend früher mal ein Flugzeug abgestürzt, was dort auch ausgestellt war.

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Der Ausblick von da war echt schön :) Die Wallfahrtskirche sah meiner Meinung nach aus wie ein Staudamm, aber ansonsten nicht weiter spektakulär. Von dort aus fuhren wir zurück nach Tarma, Am Abend besuchten wir dann noch die Arbeits/Wirkungsstätte von Marie und Judith, ein Waisenhaus, wo wir ein paar Stunden blieben und uns die Zeit mit den Kindern vertrieben. War schon spassig :) Um 20:00 Uhr (nach ner Stunde Warten auf den Fahrer, da alles verschlossen ist) fuhren wir dann zurück in die Stadt. Ach, was ich vergessen hatte zu erwähnen: Judith hatte Besuch von ihrer Familie, deshalb war sie nicht mit uns unterwegs ;) Ihre Schwester hatte Geburtstag an dem Tag, drum ließen wir ihr einen Muffin mit einer (20 cm) Kerze als Torte da :)

Am nächsten Tag ließen wir es dann (aufgrund der auslaugenden letzten Tage) etwas ruhiger angehen. Wir setzten uns am Morgen erstmal in den Garten und spielten mit Ulrike, einem Meerschweinchen.

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Wenn die Sonne rauskam, war es dann übrigens richtig warm. In der Sierra ist das Klima einfach so krass Sonnenabhängig. (Gut, das ist es immer, aber da macht das echt richtig richtig viel aus)

Später am Tag fuhren wir dann noch (mehrere Stunden) nach San Pedro de Cajas (grob übersetzt: Kastenpeter (sehr, sehr grob übersetzt :D)) Dort gibt es gute (und nicht zu teure) Artesanía Sachen zu kaufen. Wir gingen aber erst zu Salzquellen, die der Legende nach ein Liebespaar waren, das nicht zusammensein durfte. Die haben sich also eine ganz individuelle, und nicht bekannte Geschichte überlegt. So einfallsreich! :)

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Der „Führer“ dort war so unglaublich lustig, weil er irgendwie mega begeistert von diesen 2 Quellen war und so komisch geredet hat :D
Von dort aus fuhren wir wieder zurück ins Dort (das ist wirklich mega abgeschieden, wir sind echt über Erd“strassen“ und Serpentinen dorthingefahren, war auch gscheit (also echt gscheit) hoch. Aber wie immer, die Aussicht wunderschön :)IMG_8402

Wir gönnten uns dann jedenfalls einiges an Artensania, was ich gleich anzog, weils doch kalt wurde. (Die Sonne war weg :/) Zurück in Tarma gingen wir dann noch in ein Lokal, spielten Wizard und tranken noch Calentito.

Am nächsten Tag stand dann die Selva, der Urwald, auf dem Plan! Und das war richtig, richtig, richtig geil. Eigentlich kann man das gar nicht beschreiben, und die Aussicht war auch schon wieder so überragend… Die Bilder können das auch nur ein bisschen zeigen, drum lass ich die jetzt einfach sprechen. K1024_P1120750K1024_P1120775

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Also echt richtig, richtig geil. UND WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAARM. Also so richtig warm… Aber jetzt erstmal die ganze Geschichte, das war nämlich alles gar nicht so einfach :D
Wir fuhren von Tarma aus 2 Stunden nach La Merced, was auch schon in der Selva liegt. Von da aus wollten wir dann zu einem Wasserfall, haben das auch so gesagt. An dem Terminal war das so, dass da einer rumläuft und dich dann einem Taxifahrer „zuteilt“. Aber anscheinend hatte unser Fahrer nicht mitbekommen wo wir hinwollten, sodass wir dann die doppelte Strecke fuhren und in einem heruntergekommenen Innenhof landeten. Die Verwirrung war groß, der Ärger genauso, aber nach ner gewissen Zeit einigten wir uns dann, dass er uns zu einem anderen Wasserfall in der Nähe fährt und danach zurück nach La Merced. So fuhren wir dann halt weiter (Die Fahrt allein, auch schon nach La Merced war den ganzen Aufwand wert, das ist so geil… (Ohne Übertreibung, Herr Schwarz :D ))

Wir tranken dann noch Kokusnusswasser. An dem Verkaufsstand war ein Mann, keine Ahnung ob er getrunken hatte oder nicht, jedenfalls war der dann der Meinung, dass unser Aufeinandertreffen (ich hoffe er hat mit den Mädels geredet) vom Schicksal her vorherbestimmt war. „Todo pasa por algo“ – Alles passiert aus einem Grund. Der gab uns dann seine Visitenkarte. (Wir haben dann Nachts um 1 mehrfach angerufen, aber irgendwie ging er nicht hin. Komisch. Wir haben ihm aber ne nette Voicemail hinterlassen! :) )K1024_P1120681

Zurück in La Merced gingen wir dann noch essen. Wir wollte davor noch zu Highland Coffee, eine „Firma“ für fairen und biologisch angebauten Kaffee. Doch leider war die Schlange dort so UNGLAUBLICH lang, dass wir das dann lieber gelassen haben. In der Stadt gab es aber sowas wie einen Aussenstelle von denen. Dort haben wir dann vorbeigeschaut. Wie genau das folgendene passiert ist, weiß ich nicht (mehr) genau, ich versuchs einfach mal (falls Simi das in den Kommentaren richtig erläuten möchte, so soll sie das doch bitte tun :P ) Also: Simi kannte irgendwie den Chef von Highland Coffee und der Leiter der Aussenstelle hat das irgendwie mitbekommen. Der hat dann den Chef angerufen und der hat gemeint wir sollen doch vorbeischauen, kriegen ne Privatführung oder sowas in der Art. Also fuhren wir nochmal dort hin und wurden schon herzlich begrüßt. Er lud uns dann zu so ziemlich allem ein was es da gab: Schokolade, Schokolade, Schokolade und auch Kaffee. Das war so richtig, richtig geil. Am Ende bekamen wir dann sogar eine Geschenktüte mit Kaffee. War sau cool :)

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Was wir am nächsten Tag gemacht haben: Ich glaube, dass wir noch in der Stadt rumgestreunt sind. Bin mir aber nicht mehr sicher :D Wir waren am Abend dann noch in der Messe, es war ja Osternacht. Die Messe hat 3,5 Stunden gedauert, denn es war noch, ausser dem normalen Gottesdienst, Taufe und Firmung mit dabei.

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Danach gingen wir noch mit Judiths Familie Pizzaessen und es geschah etwas wundervolles: Eine Schafkopfrunde! Zum Glück hab ich immer meine Karten dabei, deshalb konnten wir dann noch spielen. Das war so schön! :)

Die Strassen in Tarma waren übrigens, zumindest um die Plaza rum, mit ganz vielen Blumenteppichen geschmückt. Da können wir in Deutschland noch was von lernen!

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Am nächsten Morgen fuhren wir dann mit dem Auto (nicht Bus, es gab keine Plätze mehr!) nach Lima. Wir fuhren über einen Pass mit >4800m. (Ja, wir waren höher als der höchste Berg in Europa. Wers kann ;) )

In Lima bekamen Lotte und ich dann noch die letzten beiden freien Busplätze nach Chimbote. Glück gehabt! Wir kamen dann Abends in Chimbote an und holten Schlaf nach!

 

 

hat in Tarma in einem vegetarischem Restaurant gegessen,

Jan

Urlaub in der Sierra (Teil 1)

24 Apr

Die komplette letzte (Oster-)Woche waren Lotte und ich in der Sierra unterwegs und haben unseren „ersten großen“ Urlaub gemacht. Weil das eben über eine Woche geht, dementsprechend viel Text ist und weder ihr noch ich den Nerv hab so viel zu schreiben/zu lesen kommt das gesplittet. Wird schon ;)

Samstag Morgen verließen wir Chimbote Richtung Lima, um von dort aus nach Ayacucho, unserem ersten Ziel weiterzufahren: Geplante Fahrtzeit insgesamt: 17 Stunden. (schonmal vorweg: Insgesamt waren wir ca. 38 Stunden im Bus gesessen – In Peru ist beim Reisen einfach die Entfernung und der damit verbundene Zeitaufwand das größte Problem) Wir stiegen also in unseren Bus und waren gleich positiv überrascht: Es war ein angenehm großer Fussraum für uns vorhanden. (Okay, wir hatten die beiden Sitze hinterm Busfahrer, aber das muss honoriert werden!) Danach gleich der erste Minuspunkt (von mehreren) dieser Fahrt: Auf den Sitzen neben uns war ein unglaublich verliebtes Pärchen. Er (50) und sie (25) waren offensichtlich sehr an der Persönlichkeit des jeweils anderen interessiert und haben sich deshalb lang und ausführlich (so ziemlich 7 Stunden lang, die Fahrt nach Lima halt) unterhalten *hust*. Wenn man von Chimbote nach Lima fährt, dann hält der Bus (normalerweise) einmal in Nuevo Chimbote und einmal in Casma (das ist eine Stunde weg). Casma ist eher klein, aber irgendwie hat der Busfahrer es geschafft da 5 mal für jeweils 15 min anzuhalten. Zum Vergleich: Chimbote und Nuevo Chimbote (allein Chimbote hat >300.000 Einwohner) hält der Bus jeweils einmal. Da waren wir dann schon ein bisschen (SEHR) angepisst, zumal wir ja unseren Anschlussbus in Lima rechtzeitig erreichen wollten. Wir sind zwar schon extra im frühesten Bus gefahren, aber man muss ja nichts riskieren. (geplante Umsteigzeit: 3 Stunden) Ach, was ich ganz vergessen habe: In Peru ist auf den „Autobahnen“ (wenn man das so nenen will, Panamericana halt) ein Tempolimit von 90 km/h. Das interessiert normalerweise niemanden, aber manche Busse haben einen extremst nervigen Pieps-Alarm der losgeht, wenn der Bus schneller als 90 unterwegs ist. Ich hätte kein Problem damit gehabt, wenn der Bus dauernd >90 gefahren wäre, das hätte ich ausblenden können, aber die Geschwindigkeitsanzeige im Bus ging ungefähr so: 87->89->92->93->91->89->85->88->90->91->89 ….

Und als wäre das noch nicht genug gewesen, kamen wir dann auch noch in eine Polizeitkontrolle, yay. Die haben dann von allen die Persos (in unserem Fall Reisepass) eingesammelt und damit ihren Spass gehabt. Nach (wieder) einiger Zeit durften wir dann auch endlich weiterfahren. Wir erreichten Lima mir nur einer Stunde Verspätung, der Busfahrer hat wohl mehr geheizt als wir gedacht hatten ;)

Dort mussten wir dann nur eine Cuadra laufen und waren auch schon bei der nächsten Busgesellschaft, die uns dann für eine wahnsinnig überteurten Preis (Feiertage…) nach Ayacucho gebracht hat. Dort kamen wir dann Sonntag früh an und Überraschung: Es war kalt. Die Höhe habe ich dieses Mal erstaunlich gut vertragen, ich bin richtig stolz auf mich :) Wir sind dann mit dem Taxi zu unserem Hostal gefahren, ziemlich klein und haben uns dann auch schon weiter in die Stadt aufgemacht. K1024_P1120228

Von der Plaza de Armas (hier: Plaza de Sucre) gingen wir dann, meinem Reiseführer nach, eine Stadtführung: Die erwies sich aber aufgrund von Palmsonntag (Museen etc sind geschlossen) mehr als Kirchenführung heraus. Und davon gab es einige! Damit verbrachten wir unseren Vormittag. Hier nimmt das PALM in Palmsonntag noch etwas ernster: So ziemlich überall waren die Häuser mit geflochtenen Palmenwedeln geschmückt. Auch später bei der Prozession hatte fast jeder eines in der Hand (ausser uns natürlich. Natürlich!)K1024_P1120178

Zur Mittagszeit (wir hatten ja kein Frühstück) gingen wir dann erstmal essen, ich probierte das typische Gericht der Region: Puca picante (Schwein mit Kartoffeln, Reis und einer Chili-Erdnusssoße) – Das war erstaunlich gut (und wie immer: zu viel) Die von mir anschließend verlangte Siesta stellte sich als echter Segen heraus: Nach der Pause gingen wir vom Hostal wieder zur Plaza Sucre um festzustellen, dass gleich die Palmsonntagsprozession stattfinden sollte. Wir unterhielten uns bis dahin noch mit Felipe, einem älteren Herr, der neben uns auf der Bank gesessen hatte. Die Prozession selber war richtig richtig schön: Erstmal waren mega viele Menschen da, die kompletten Gehsteige waren belegt, zum Glück sind Lotte und ich doch etwas größer als der Durchschnittsperuaner, weshalb wir doch ein Paar gute Bilder schießen konnten ;)K1024_P1120237

Nach den Cholitas folgten noch mehrere Blaskapellen, die auch schon den ganzen Vormittag in der Stadt unterwegs waren. Ausserdem noch Pferde, die mit diversen Gräsern und/oder Menschen beladen waren ;) Als die Prozession dann vorbei war, kam nach diesen unplanmäßigen (aber schönen) Punkt der nächste planmäßige Schritt: Der Aussichtspunkt! Dort gab es dann einen kleinen Jahrmarkt, der aber mehr als großen Trampolinen bestand. In einem Haus waren noch ein paar Artensanía-Märkte untergebracht wo wir uns natürlich auch umgeschaut haben (aber nichts gekauft haben, das kommt später ;) ). An diesem Aussichtspunkt gab es auch noch einen Turm, und die Aussicht in den Anden ist einfach der wahnsinn. Das kommt auf Bildern nie so rüber, aber eigentlich müsste man jede Sekunde des Tages Bilder machen weil es einfach so wunderschön ist. K1024_P1120348

Von da aus packte uns dann (wieder) der Hunger und wir fuhren zurück in die Stadt. Dort habe ich mir dann so ein richtig richtig geiles Steak gegönnt. Nach 8 Monaten mal wieder gutes Fleisch, ein Genuß!

Weil es dann schon dunkel wurde machten wir uns auf den Weg ins Hostal, wo wir dann auch ziemlich früh (22:00 Uhr!!!) ins Bett gingen. Die Fahrt war doch anstrengend und die Höhe hat auch ihren Teil beigetragen.

 

Am nächsten Morgen wollten wir zeitig aufstehen um noch warm duschen zu können. Die Chefin des Hostals hatte gemeint, dass es zwischen 7 und 9 warmes Wasser gäbe. Also sind wir um 7 aufgestanden um zu duschen. Um 07:15 klopft es an der Tür: „Seid ihr wach?“ – „Ja!“ – „Wenn es geht, könnt ihr das Zimmer schon räumen? Es sind neue Gäste gekommen!“. Wir, liebenswert bis ans Ende, haben uns schnell geduscht und sind dann auch gleich weiter, hatten schließlich noch was vor. (Um schonmal etwas vorwegzugreifen: Wir mussten auch 30 Soles weniger zahlen)

Wir wollten nämlich die ganzen Museen besuchen, die am Tag davor geschlossen waren. Fotos davon kann ich euch (noch) nicht bieten, an dem Tag hat nur Lotte Bilder gemacht und deren Speicherkarte hab ich noch nicht ;) – Deshalb einfach ein Bild von einer Kirche vom Tag davor!)K1024_P1120152

Wir besuchten ein Artensanía-Museen mit den typischen Werken aus der Region und zwei andere, „größere“ Museen: Eines über Andres Avelino Caceres (ein ehemaliger peruanischer General) und eines über den Sendero Luminoso (dazu mehr). Das Museum über Caceres zeigte dessen Waffen, Bilder, Koffer etc. und allerhand andere Handwerkskunst aus der Zeit um 1860. Mein Highlight: Ein Gemälde des letzten Abendmales. Alles wie gewohnt, doch zusätzlich zu Wein und Brot liegt dann halt ein gebratenes Meerschweinchen auf dem Tisch. Lecker! Fun Fact: Die Führerin im Museum beließ es nicht dabei immer von „Caceres“ zu reden, sondern gebrauchte immer seinen vollen Namen: „Hier sieht man die Frau von Andres Avelino Caceres. Hier sieht man die Waffen von Andres Avelino Caceres. Das hier ist der Sattel von Andres Avelino Caceres usw.“

Ausserdem auf dem Tagesplan war das „Museo de la Memoria“ – Museum der Erinnerung. Es handelte von dem (bei uns) weitgehend unbekannten Bürgerkrieg in Peru, der vn 1980-2000 andauerte. In der Gegend um Ayacucho fand der Hauptteil der Kämpfe ab, bei der der „Sendero Luminoso“ (leuchtender Pfad) viele, viele Menschen umbrachte, um deren neue Gesellschaftsform durchzusetzen. Dieser Konflikt dauerte 20 Jahre, die vielen Menschenrechtsverletzungen will ich auch jetzt gar nicht weiter beleuchten. (Wen es interessiert: http://de.wikipedia.org/wiki/Sendero_Luminoso )

Davon ziemlich geschockt waren wir aber trotzdem mit unserem Tagesplan ziemlich durch, aber es war erst Mittag! Und wie so oft die letzten (und folgenden Tage) setzten wir uns in ein Café und bestellten das billigste auf der Speisekarte (meistens war es Tee – Das ging insgesamt bestimmt 15 mal so). Doch dieses einmal Mal war etwas…anders. Wir gingen grad so in das Lokal, es war noch morgens und auf der Plaza war eine scheinbare Feier zu Ehren der Semana Santa (Osterwoche) – Wie sich später herausstellte war das rumgetrommle, Gesinge und Geschreie ein Demostration für die Unabhängigkeit des Rechtssystems (so hab ich es zumindest verstanden).K1024_P1120202

Jedenfalls saßen wir halt in diesem Café vor der Tür laufen Polizisten vorbei, ausgerüstet mit Schild, Helmen und Schlagstock. Ich hab mir nichts weiter dabei gedacht, doch dann kamen auf einmal Menschen in das Café gerannt: „Bedeckt euer Gesicht!!!“ – Ich schau nach draussen und seh auf der Strasse weißen Nebel, der sich langsam verbreitet. Hab mir nichts weiter bei gedacht, aber halt das Gesicht bedeckt. Das klappte auch ganz gut, nur dann hab ich den Fehler gemacht nachzuschauen, ob der Rauch verschwunden ist. Wie sich herausstellte, war der Raum voller Rauch und dieser Rauch stellte sich in Wahrheit als Tränengas heraus. Das sieht man ja ab und zu im Fernsehen, auch wie die Leute wegrennen, ich will gar nicht wissen wie es ist wenn man da direkt drinsteht – Wir haben ja nur Ausläufer abbekommen, aber das hat schon gereicht dass ich mir nur 3 mal die Augen herausreißen wollte. Das brennt echt so krass :I

Wir sind dann später am Tag noch zu einem Artensanía-Markt gelaufen und haben uns da schonmal ein wenig eingedeckt :)
Viel mehr haben wir dann auch nicht mehr gemacht, noch zum Bus und auf nach Huancayo (und von dort aus dann später nach Tarma)

Aber davon erzähle ich euch dann im nächsten Beitrag!

 

 

Hat das Steak am zweiten Tag nochmal gegessen, weils so geil war,

Jan

 

Art Attack – Peru Sonder-Edition

28 Mär

Ich, bekanntlich eine der größten künstlerischen Genies des 21. Jahrhunderts konnte mich dazu herablassen, mein unglaublich großes Potential für ein Gemälde im Lentch-Gelände zu verwenden. Auf Wunsch von MSPFP fertigten Lotte und ich ein Wandbild an, das die Verbundenheit der beiden Organisationen darstellen sollte. Wir hatten uns dann ein paar Gedanken gemacht und dann auch eine erste Skizze, die dann in Absprache mit dem Consejo bestätigt wurde. Doch wie kriegen wir, superbegabte Hyperkünstler, eine Skizze auf 4×2 Meter?

Wir haben dann mit dem Beamer, zu späterer Stunde, die Skizze die ich am PC angefertigt hatte, an die Wand geworfen und dann mit Kreide die Linien nachgezogen. (Hatte ich fast vergessen – Wir haben das ganze auf einer Seite der Aulas gemacht, eine Wand, die wir erst gestrichen hatten) Anthony hatte uns dabei geholfen. Ich würde euch ja jetzt gerne ein Bild präsentieren, aber mit der weißen Wand konnte man die Linien ziemlich ziemlich schlecht sehen. Drum ein fortgeschritteneres Bild, dazu gleich mehr ;)

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Wir haben die beiden Länder, jeweils als Karte nebeneinander abgebildet, in die Mitte dann das Logo der jeweiligen Organisation. Und in der Mitte steht „Amigos para siempre“ – Freunde für immer. Wir hatten die Länder, wie man unschwer erkennen kann, in Grau angestrichen, um dann später mit den Händen der Kinder die Landesflaggen darzustellen. Also Handabdrücke in der jeweiligen Farbe. Und weil Peru weiß in der Flagge hat und man weiß meines Kenntnisstandes nicht auf weiß sieht, haben wir das grau gestrichen ;)

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Das mit den Händen kommt aber noch später, weil das Reforzamiento ja noch nicht angefangen hat. Das haben wir dann jedenfalls die letzten Tage gemacht, munter gestrichen, Farben gemischt, Pinsel saubergemacht, uns gegenseitig angemalt – das Übliche halt :)

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Wir konnten allerdings nur bis ca. 13:30 arbeiten, weil die Wand ab dieser Uhrzeit in der prallen Sonne steht, und das weiß so hell strahlt, dass man nichts mehr sieht. Also wirklich gar nichts mehr. Ungefähr so, wie wenn man nach dem Winter wieder kurze Hosen in der Sonne anhat und die Beine strahlen :D

Wir sind dann jedenfalls heute mit allem bis auf die Hände fertig geworden, aber das braucht halt noch etwas Zeit.

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Wir sind ziemlich zufrieden damit und hoffen, dass es dem Rest auch gefällt!

 

 

fragt sich, wo man Plakatkleber, wie den, den sie immer bei Art Attack verwendet haben, kaufen kann,

Jan

Mehr Bilder!

6 Mär

Hier gibt’s noch Bilder von dem Haus, über das ich im letzten Beitrag berichtet habe. Wie wir jetzt wissen, wir an dem Haus auf jeden Fall was gemacht, also dranbleiben! :)

Auch danke an Miguel für das Bereitstellen der Bilder!

129 - Kopie

134 - Kopie

Ta-Tü-Ta-Taaaaaa

6 Mär

Gestern hatten wir einen etwas anderen Arbeitstag. Wir besuchten zusammen mit Miguel und Violeta eine Familie, deren Haus aufgrund des Erdbebens (DAS ICH MAL WIEDER NICHT GESPÜRT HABE MAAAAAN) zusammenzubrechen droht. Das Haus besteht nur aus ein paar Holzpfählen, Karton und Strohmatten. Jedenfalls sind die Pfeiler anstatt senkrecht nun in einem Winkel von ungefähr 70°. Hier besteht dringender Handlungsbedarf! Lotte und ich sind dann noch etwas länger geblieben, um mit den Kindern noch etwas Englisch-Unterricht zu machen und zu spielen. Wir sind dann später zu einem der vielen öffentlichen Sportplätzen (Canchas) gegangen um dort Basketball zu spielen. Wie immer Mittags, es war relativ heiß und die Sonne brannte auch recht stark, aber wir haben es ohne Sonnenbrand geschafft, Applaus! Wir gönnten uns dann trotzdem erstmal eine Pause. Wohlverdient natürlich ;) Ariana, mit der wir gespielt hatten, klagte nach kurzer Zeit über Schmerzen in der Brust. Ja, trink erstmal was, leg dich hin waren die allgemeinen Ratschläge. Wenig später fing sie an sehr schnell und schwer zu atmen, wir versuchten sie zu beruhigen, die Arme nach oben… Am Anfang antwortete sie noch, später redete sie nicht mehr bis sie dann ganz bewusstlos wurde. Wir brachten sie, in den Armen, zum nahegelegen Gesundheits-Posten, aber dort wurde uns gesagt: Es ist kein Arzt da. Es sah wirklich schlimm aus mit ihr, sie atmete so schwer und war bewusstlos… Ihre Hände wurden auch schon kalt. Da auch kein Taxi in der Nähe war und es anscheinend so etwas wie Krankenwagen selten gibt, wurde die Polizei gerufen. Die kamen nach kurzer Zeit mit ihrem Pickup an, ich „übergab“ sie an den Polizisten, der sie hinten auf die Ladefläche legte und zu ihr stieg. Wir dachten: Joah, dann warten wir jetzt mal. Aber der Polizist meinte zu uns, dass wir doch bitte mitfahren sollten. So fuhren wir dann mit Blaulicht und Sirene über die abgefuckteste Strasse Nuevo Chimbotes, hinten auf der Ladefläche eines Polizei-Pickups zum Krankenhaus. Damit wäre das ein Punkt weniger auf meiner Bucket-List :D Wir kamen dann beim Krankenhaus an, wo sie dann auch gleich in die Obhut von Ärzten gebracht wurde. Später war sie dann auch wieder ansprechbar und „normal“, aber sie muss jetzt wohl die nächsten Tage im Krankenhaus bleiben, während weitere Tests durchgeführt werden. Anscheinend hatte sie das schonmal, aber die Ärzte haben nichts gefunden. Hoffentlich ist das dieses Mal anders!

Kann leider nicht wie Lotte auf eine umfangreiche medizinische Ausbildung dank Grey’s Anatomy zurückgreifen,

Jan

Carnaveles

5 Mär

Ich bin ja ein bekennender Faschingsfan. Das ist meine liebste Zeit im Jahr und ich freue mich immer wieder darauf. Nicht. Trotzdem dachten wir uns, dass wir uns doch mal anschauen können, wie man in Peru das feiert. Und für Carnavales gibts in Peru keinen besseren Ort als Cajamarca! Und wie immer in Peru, dorthin geht’s mit dem Bus. Weil Donnerstag hier regionaler Streik der Taxifahrer (und wahrscheinlich auch mehr, aber um die gehts jetzt) war sind wir schon am Mittwoch zum Terminal gefahren um unsere Fahrt zu buchen. Dort angekommen, der Schock: „Gibts noch Plätze nach Cajamarca“ – „nein.“ Das so ziemlich bei jeder Agencia, bis wir dann zu der seriös klingenden Agencia „Jesusanita“ gegangen sind. Und weil es keine andere Möglichkeit gab, „mussten“ wir dann da zu einem doch etwas überteuertem Preis für Freitag Nacht buchen. Zum Glück gabs den Streik, sonst glaub ich nicht, dass wir noch Tickets bekommen hätten ;)

Freitag Nacht um 22:00 Uhr fuhren wir, Charlotte, Marlene (eine andere deutsche Freiwillige in Chimbote) und ich dann los. Überraschenderweise war der Bus gar nicht so stark abgeranzt wie erwartet ;) Aber schlafen im Bus ist ja immer so ne Sache. Auch wenns spät nachts ist, ein Film muss gezeigt werden. Normalerweise sind die nicht wirklich gut, aber diesmal wars irgendein Thriller mit Denzel Washington den ich dann sogar geschaut hab. Nur dann wie es gerade spannend wurde haben die einfach den Fernseher ausgemacht. Mist. Danach hab ich dann wenigstens noch versucht zu schlafen, klappte eher weniger :D Aber irgendwie bin ich dann doch eingeschlafen und aufgewacht, weil es kalt wurde. Ich schau aus dem Fenster und sehe: Nichts. In der Sierra (dem Hochland) wo Cajamarca liegt ist ja zur Zeit Regenzeit, deshalb war es so krass vernebelt, dass ich wirklich nur weiß gesehen habe… Das wurde aber dann relativ schnell besser und ich hab eine mir lange Zeit unbekannte Farbe gesehen

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GRÜN. ES WAR GRÜÜÜÜÜÜÜN. So schön.. Chimbote kann damit halt einfach nicht aufbieten ;) Dafür ist es da warm – Das konnte Cajamarca nicht so sehr bieten. Ich hatte seit September tagsüber keine lange Hose mehr an – aber hier ging es nicht mehr anders – Sogar Pulli! Grausam ;) Glücklicherweise hat es (noch) nicht stark geregnet, sondern nur genieselt. Lena und Theresia, 2 Freiwillige dort in Cajamarca die wir auf Zwischenseminar kennengelernt haben, haben bei ihrem Projekt ein Hostal dabei, bei dem wir uns dann auch einquartiert haben. Dort angekommen, um halb 8, haben wir uns dann doch erstmal anderthalb Stunden schlafen gelegt. Man gönnt sich ja sonst nichts. :)

Wir hatten eigentlich geplant den ersten Tag das touristische Zeug „zu erledigen“, aber das haben wir dann doch spontan geändert: In Peru ist Fasching nicht wirklich mit Verkleiden, sondern (aufgrund des Wetters) mehr mit Wasser und Farbbomben. Die haben wir dann erstmal fertig gemacht, nachdem wir unsere Gesichter mit Vaseline präpariert hatten, denn hier ist die Farbe keine „Gesichtsfarbe“, sondern ganz normale Wandfarbe – und die soll wohl sehr sehr stark brennen im Gesicht. (Dazu später mehr – Falls ichs nicht vergess :D) K1024_P1120041

Wir hatten natürlich unsere alten Klamotten angezogen und auch die Haare mit alten Bettbezügen geschützt, denn da wieder was rauszukriegen gestaltet sich ja gerade bei längeren Haaren schwierig ;). Um, wenn wir auf die Strasse gehen, nicht gleich beworfen zu werden malten wir uns noch gegenseitig vorsorglich an. Lotte, Marlene und ich gingen davor aber noch schnell auf die Strasse um unser Frühstück zu besorgen. Ich bin etwas hinterher gelaufen und sah nur wie ein kleines Kind aus einem Innenhof mit einem Eimer auf mich zurennt, ich renn auch los, überhol die beiden ruf nur „LAUFT“ und renn weiter. Lotte hatte nur Flip-Flops an, mit denen Geschwindigkeit nicht so sehr gegeben war, weshalb sie dann auch der Eimer volle Kanne auf dem Rücken erwischt hat :D

Wir haben uns dann trotzdem noch eingesäut obwohl das eigentlich egal gewesen wäre, wenn man sich dann die Bilder vom Ende anschaut ;)

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Wir sind dann bewaffnet auf die Strasse, wo gleich die erste Bombe flog :D Es wurde dementsprechend geantwortet, aber dann doch zügig weitergegangen, zu dem Haus eines der Peruaner, die mit dabei waren. Dort bekamen die war dann den ersten Einblick, wie der Tag weiter laufen wird. Viele Leute, mit Trompeten, Trommeln und allerhand anderer Instrumente und ihre Begleiter, werfend, singend, springend… Ausserdem: Man bekommt von jedem irgendwelche Flaschen mit Chicha & Calentito (Das ist beides Milch, hust) in die Hand gedrückt: Trink! Einige haben das wohl mehr ausgenutzt als ich, wie man unschwer erkennen konnte ;)

Die Leute wurden dann immer mehr und es enstand ein richtiger Zug, voller Leute die sich mit Farben und Wasser vollwerfen, manche sind einfach mit ihren Laster mitgefahren, damit man sich hintendraufstellen konnte um von dort aus besser zu treffen ;)K1024_DSC00700

Das ging eine ganze Weile so, durch die Strassen laufen, singen, springen, werfen, tanzen, trinken… Und man wurde wirklich überall bemalt. Einfach mal ne Hand voll Farbe nehmen und dem anderen ins Gesicht klatschen :D So kamen dann auch ganz neue Farbkreationen zustande ;) Aber im Vordergrund stand echt immer Spass zu haben und den hatten wir auch :)K1024_DSC00706

Wir folgten dem Zug dann zu einer plaza, wo dann auch eine Bühne aufgebaut war und Live-Musik gespielt wurde. Ab diesem Moment ging meine Stimmungskurve stetig nach unten. Wie bereits erwähnt, ich bin gegenüber Fasching nicht sehr positiv eingestellt (milde ausgedrückt) und das wurde dann genau das, was ich nicht leiden konnte. Lauter gut angetrunkene Leute, die zu komischer Musik abspacken. Und weil es ja immerwieder Leute gibt, die sich nicht kontrollieren können wurden dann auch auf einmal Bierflaschen aufeinander geworfen. Wir sind da dann schnell weg, aber nachdem die Polizei eingeschritten ist, entspannte sich die Lage wieder ein wenig. Wie sich dann herausstellte war diese Feier reiner Wahlkampf, auf einmal regnete es Anstecker, Kulis etc…K1024_DSC00715

Und dann fing es auch noch zu regnen an, yay. Ich ging ganz schnell zu einem kleinen Zelt, unter dem Bier verkauft wurde. Und weil ich irgendwann so genervt und gelangweilt von dem ganzen Schauspiel war bin ich ne halbe Stunden, im Regen, in die Stadt gelaufen um wegen den Tickets nach Hause zu schaun. Dort angekommen hatte ich dann irgendwie keine Lust in voller Farbmontur mich da reinzustellen und höflich zu fragen. Deshalb bin ich dann halt doch einfach wieder zurück gelaufen. Naja, Zeitvertreib. Wieder zurück, gegen 16:00 Uhr sind wir dann zum Glück auch relativ zeitig gegangen.

Zurück im Hostal hieß es dann: Duschen! Nur leider war das Wasser eiskalt. Also wirklich EISkalt. Meine Haut wurde an manchen stellen schon blau… Wie sich herausgestellt hat, war einfach in dem Moment Stromausfall, weshalb das Warmwasser nicht ging. Mist. Die Farbe ging aber dann doch ab, sogar aus dem Haaren… Den Rest vom Tag haben wir dann nicht mehr viel gemacht, aber Abends (auf unseren ausdrücklichen Wunsch) gingen wir Pizza essen. Die Pizza war zwar nicht wirklich hammer, aber für peruanische Verhältnisse wahnsinnig gut. Ich will Pizza!!!

Am nächsten Morgen sind wir zeitig aufgestanden und auch gleich los, um den Feiernden zu entkommen… Nochmal Farbe musste nicht sein. :D Wir sind zu den Baños del Inca, was Thermalbäder sind, in denen der Inca(könig) Atahualpa von den Spaniern gefangen genommen wurde. Er war halt grad zufällig dort ;) Wir haben uns dann ein Bad mit dem Thermalwasser gegönnt und anschließend noch eine Massage, man gönnt sich ja sonst nichts ;)K1024_P1120051

Das war richtig richtig schön da, und so eine willkommene Abwechselung von dem braunen Chimbote….

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Wir sind danach noch essen gegangen, und dann hat es auch schon das regnen angefangen, yay.K1024_P1120050

Wir sind dann noch weiter zu den Ventanillas de Otuzco gefahren, einer Art alter Begräbnisstätte. Nicht zu vergessen, wir waren ja auf 2700m und ich bin ja ein ganz großer Freund von Höhe – Dort angekommen hieß es dann trotzdem erstmal „Treppen“ steigen. K1024_P1120099

Kann man das Treppen nennen? :D Jedenfalls schon sehr ausgetreten, aber der Ausblick, als wir dann oben waren – Einfach unglaublich. Ich war zwar mega ausser Atem und ziemlich fertig (Blöde Höhe), aber die Aussicht: Die Berge und GRÜN. Ich wiederhole: GRÜÜÜÜÜÜN. Aber war schon interessant zu sehen, wie da in die Berge einfach reingehämmert wird. Und vor allem, dass das immer wieder so lange überdauert!K1024_P1120105

Von dort aus fuhren wir dann wieder weiter nach Cajamarca, um zurück zum Hostal zu kommen und wieder etwas Wärme und Trockenheit zu genießen. Der Combi (Bus) ließ uns (angeblich) 2 cuadras von der Plaza de Armas raus. Wir kennen uns da ja nicht aus, drum fragten wir nach dem Weg. Irgendwie hat uns jeder was anderes erzählt, aber wir sind dann halt gelaufen. Ca. eine Stunde lang, bis wir unseren Stolz überwinden konnten und ein Taxi genommen hatten ;) Wir waren anscheinend auf der richtigen Ende der Stadt, aber auf der falschen Seite :D wenigstens einwas konnten wir erfüllen ;)

Den Rest vom Tag hatten wir dann damit verbracht uns komische Videos auf YouTube anzuschaun, Burger zu essen und dann auch wieder zum Bus zu gehen. Morgens um 8 waren wir dann wieder in Chimbote und es war warm :) Wie schön, nicht war Lotte? :D

 

mag den deutschen Fasching weniger als den peruanischen,

Jan

Back to School!

5 Mär

In Peru haben wir ja zur Zeit Sommer und wie im letzten Beitrag erwähnt haben die Kindern ja noch Ferien! Ab dem 10. März geht die Schule (offiziell) dann wieder los. Aber weil man hier nicht wie in Deutschland automatisch nach bestandenem Jahr in die nächste Stufe weiterrücken, mussten wir jedes von den Kindern in der Schule einschreiben. Das heißt: Wir gehen zusammen mit Violeta und den Müttern in die jeweiligen Schulen und warten erstmal. Weil die Mütter ja nicht pünktlich kommen. In der Praxis sieht das so aus: Wir sagen: „Seid um 08:00 Uhr da!“ Wir gehen um 9 los um dann noch bis halb 10/10 auf die Mütter zu warten. Tja… Jedenfalls dürfen wir in der Schule dann nochmal warten bis wir an der Reihe sind. Gegen eine Gebühr wird man dann eingeschrieben.

But wait, there’s more!

Hier ist es nämlich auch noch verpflichtend den Elternbeiratstreffen beizuwohnen. Die sogenannte „APAFA“ (Asocacion de padres de familias) verlangt nämlich eine Strafgebühr wenn man da nicht hingeht. Dort wird anscheinend entschieden was mit der Beitragsgebühr in der Schule gemacht wird, wer wann in der Schule welche Arbeit macht (zb Saubermachen). Aber anscheinend stecken die Präsidenten dieser Organisationen gerne mal selber was ein. Schade.

Jetzt sind wir nach knapp 2 Wochen damit fertig und warten auf den Schulanfang!

wurde glücklicherweise nicht gefragt, ob er sich einschreiben will,

Jan

Escuela de Verano

15 Feb

Die letzten 3 Wochen war in LENTCH die „escuela de verano“, die „Sommerschule“. Da ja zur Zeit in Peru noch Schulferien sind wird das Reforzamiento, also die Hausaufgabenbetreuung/Nachhilfeunterricht, erstmal pausiert. Aber um die Ferien nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, standen die 3 Wochen ganz im Zeichen von wiederholen bzw. auch manchmal neu lernen. Wie auch das Reforzamiento fand das ganze Montag, Mittwoch und Freitag fand. Weil es ja wiegesagt Ferien sind, konnten auch die Schüler der secundaria teilnehmen, die normalerweise Nachmittags Unterricht haben. Ab 09:00 Uhr bis 11:00 Uhr hatten Primaria und Secundaria Unterricht, aufgeteilt in 6 Gruppen. Ich war den größten der Primaria, zusammen mit Vicky, zugeteilt. K1024_P1110807

Wie meistens, helf ich halt doch bei Mathe mit, da komm ich auf Grundschulniveau ja geraaaade noch so mit ;) Allerdings war ich die meiste Zeit weniger in den Schulräumen sondern eher im Computerraum – Es muss ja jemand den Drucker bedienen. Der Vorteil: Im Computerraum ist es wesentlich kühler als in den Schulräumen. So kam es dann, dass ich pro Tag mehrere Dutzend Kopien machte und dann an die Lehrerinnen verteilte. Kaffeekochen durfte ich aber leider nicht. Schade :D Der Drucker wollte aber dann nach einem Druckauftrag von 48 Blättern den einen Tag lang nicht mehr, ich dachte schon es läge an der vor Kurzem überschrittenen 2-Jahres-Grenze der Garantie, aber zum Glück war er wohl nur etwas überhitzt. (SinnlosesInformationsLevel > 9000)K1024_P1110824

Gegen 11:00 Uhr gibts dann eine kleine Pause, um mal wieder etwas Luft zu schnappen. Dann wird Tischtennis, Badminton, Fussball und Volleyball gespielt, ausserdem wird der Spielplatz ausgiebig benutzt. Danke einer Spende wurde auch ein neues Trampolin gekauft, was auch sehr fleißig genutzt wird. K1024_P1110751

Die Pause geht ungefähr eine Viertelstunde, dann geht die Primaria, bis auf die 5. und 6. Klasse wieder zurück in den Unterricht. Die anderen, inklusive der Secundaria dürfen dann ins Schwimmbecken. Das wird den Morgen über gefüllt, und weil es Grundwasser ist und doch Abends dann schon relativ grün ist, wird das am nächsten Tag dann zum Bewässern von Gras, Pflanzen etc. genutzt. Zum Glück hat das Becken eine Pumpe, sonst würde das etwas anstrengend ;)K1024_P1110816

Das Becken mache ich dann vorher noch sauber, also mit einem kleinen Kescher?Netz?wasauchimmer. Das ist sooooooooo cool. Aussen, alles mega heiß, die Sonne brennt. Und dann im kühlen Wasser, ein paar Mücken und sonstiges rausfischen, ist schon echt schön :)

Um 13:00 gibt es dann Mittagessen, ganz wie gewohnt, und um 14:00 Uhr wird dann noch etwas gespielt, bis es dann für die Kinder, die den Vormittag im Schwimmbad waren wieder in den Unterricht geht. Die anderen dürfen dann jetzt in das Schwimmbad. Ich war ca. jedes 2. Mal mit im Schwimmbad, man muss ja nicht übertreiben ;)K1024_P1110631

Gegen 16:00 haben dann alle frei und es wird wieder gespielt. Vor allem mit (fast) allen zusammen Volleyball zu spielen war echt spassig :)

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Heute war dann noch die Ausgabe der Schulsachen an die Kinder. Die wurden allesamt von Herbalife hier in Chimbote gespendet. Die Spender kamen auch am Freitag zu LENTCH um sich das Alles mal anzuschauen. Der Vormittag lief normal ab, wie immer, und um halb 4 kamen sie dann an. Einige Eltern der Kinder kamen auch, allerdings nicht wirklich viele. Die Woche davor hatten 10 Kinder mit einer Lehrerin einen Tanz einstudiert. K1024_P1110925

Nach diesem Tanz gab es noch einen Tanz der anderen Lehrerinnen und der Gruppe von Herbalife. Die Schulsachen wurden vorher schon in Tüten für die jedes Kind einzeln verpackt und nun verteilt. Die Kinder wurden einzeln aufgerufen und bekamen dann von den Spendern die Tüte überreicht. K1024_P1110995

Davor gab es auch noch Dank der Spende eines Nachbarn noch etwas zu essen und zu trinken.

Gegen 18:00 war es dann auch schon wieder vorbei und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. Halt Stop, das gehört wo anders hin. Egal. Jedenfalls ist die Sommerschule jetzt nach 3 Wochen vorbei, was doch ein bisschen schade ist, weil man die Schüler der Secundaria jetzt halt wieder selten(er) sehen wird.

Die nächste Woche steht, aufgrund des baldigen Schulanfangs, an die Einschreibungsgebühr in der Schule zu zahlen. Eigentlich ist die Schule in Peru per Gesetz kostenlos, aber in der Praxis sieht das dann doch anders auch. Ist das nicht immer so? :D Nicht mal mehr dem Jamba-Spar-Abo kann man vertrauen…  Aber jetzt wieder Ernst: allein die Schulsachen sind für die Familie alleine eigentlich aus Kostengründen nicht zu bewältigen, wobei gerade diese doch für gutes Lernen sehr wichtig sind. Umso wichtiger, dass es Menschen gibt, die für solch wichtige Sachen spenden. Danke an dieser Stelle :)

Wen es noch interessiert, am Ende dieses Beitrags findet ihr ein  Video, das von der Sommerschule ’13 handelt. Ist zwar nicht dieses Jahr, aber trotzdem schön zum Anschauen :)

 

 

fand, dass es in LENTCH heute nach Holzkohle und Grillen gerochen hat und vermisst seinen Grill,

Jan

 

 

Mehr Bilder!

25 Jan

Hier noch ein paar Bilder aus Lima, die dank der äußerst liebenswerten und großzügigen Jana euch auch zur Verfügung gestellt werden dürfen ;)

Die Bilder betreffen den Ausflugstag sowie den letzten Seminartag, viel Spass!!!

 

http://jana-liebhardt.jimdo.com/kontakt-und-unterst%C3%BCtzung/fit-te-fotos/#

 

 

Macht eigentlich gerade Film-Abend,

Jan

Lima!

24 Jan

Nach diesem unglaublich deskriptiven Titel will ich doch gleich mal anfangen! Wie bereits im letzten Beitrag erwähnt, es ging nach Lima. 7 Stunden im Bus, um dann leicht müde in Lima anzukommen und dann irgendwie den Weg zu „Av. Pedro de Osma 428“ (Das hab ich so oft gesagt, ich weiß es immernoch). Wie immer, wir fuhren Taxi: Die Fahrer kennen sich natürlich in ganz Lima aus, deshalb kann man getrost glauben, wenn man nach einer Örtlichkeit fragt und der Fahrer entschlossen meint: Ach ja, das natürlich! So fuhren wir dann los, nach Barranco wo das Haus ist.

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Barranco selber ist ein Stadtteil von Lima, doch etwas wohlhabender und nach großem Rumraten und Hausnummersuchen hatten wir das Haus gefunden – Von aussen eher unscheinbar, aber was hinter der Tür lag: Wir hatten einen verdammten Pool, fuck yeah! Es gab Zweierzimmer wo ich schon den ersten Jackpot gezogen hatte: Mein Zimmer hatte die schönste Aussicht im ganzen Haus. Die anderen Zimmer hatten nur so Meerblick, grüne Wiese, Strand und so. Ist ja soooo langweilig. Da lob ich mir mein Zimmer mit Blick in das Wohnzimmer! Im Nachhinein war ich damit doch ganz zurfrieden, weil wir so oft den Schlüssel im Zimmer vergessen hatten, dass Christopher und ich einfach durch das Fenster eingestiegen sind. Hat doch alles Vor- und Nachteile :D Richtung Meer hatte das Haus dann noch eine relativ große Wiese, die an den Pool angrenzt – Abchillen war da ja schon vorprogrammiert: Während der 8 Tage waren wir so oft am Pool, mit den Beinen im Wasser (Es wurde niiiiiiiiiiie jemand reingeworfen. Erst Recht nicht Lea, wer würde denn schon Lea reinwerfen. Frechheit!) oder auf der Wiese mit sehr bequemen Sesseln aus dem Wohnzimmer. (Ein anderes als das vor meinem Fenster).K1024_P1110435

Aber um jetzt erstmal chronologisch weiterzumachen: Wir kamen wiegesagt relativ früh an, weil wir ja nachtsüber gefahren sind. Eigentlicher Beginn war um 12:00, wir waren aber schon gegen 08:00 Uhr da. So früh, dass wir dann sogar noch ein Frühstück nach dem mega reichthaltigen Essen aus dem Bus bekamen. (achja, ich sollte das vielleicht von Erwähnen: Es ist eine weltwärts-Vorgabe, dass die Freiwilligen nach ca. der Hälfte ihres Einsatzes eine Woche Seminar haben, das ist der Spass von dem ich gerade erzähle). Ja, weiter mit der Chronologie: In dem Wohnzimmer vor meinem Fenster gabs einen Fernseher, mit DVD-Player und einer doch relativ gut ausgestatteten DVD-Sammlung. Becci und mir fiel gleich „Juego de Tronos“ (Game of Thrones) ins Auge, was dann auch gleich angeschmissen wurde. Währenddessen, unserem Alter entsprechend, wurde noch gepuzzelt  (ein wohl englischer Herrensitz mit Blumenbett, sehr edel – Es fehlten 3 Teile). So langsam trudelten dann auch noch die anderen Freiwilligen ein, als Lea und Uli (die wir schon von den Vorbereitungsseminaren kannten) ankamen, bekamen die beiden auch noch das wunderschöne T-Shirt überreicht. Marie und Judith hatten einen Satz T-Shirts „erworben“ *hust*, die wir zur Stärkung des Gruppengefühls doch alle bitte tragen sollen. Wie bereits im letzten Beitrag, die Shirts waren von solcher Schönheit, dass jeder Blick einen sofort mit Blindheit schlagen würde. Deshalb erspare ich das. :)K1024_P1110440

Gegen 12 waren dann fast alle da und wir fingen, natürlich, mit einer Vorstellungsrunde an. Typisch ich fielen mir währenddessen keine Stifte runter, ich fand Chimbote, sowie Hofheim, auf der Karte sofort und hab mich ansonsten natürlich nicht zum Affen gemacht. *hust* Der Ganze Spass, begleitet von Spielen half natürlich beim Namenmerken (manchen mehr als anderen). K1024_P1110431

Das Seminar selber war doch deutlich anders als unsere Vorbereitungseminare gestaltet – Damals gab es einen fest geregelten Zeitplan, bis auf teilweise die Minute genau und dann in Lima? Erstmal: Es gab eigentlich keinen Zeitplan, genausowenig Themen. Erster Schock :D Wir sollten uns unsere Themen selbst heraussuchen, auch entscheiden wann wir was machen wollten. Das nahm einen ganzen Tag in Anspruch! Die nächsten Tage sprachen wir dann über Probleme im Projekt, mit Vorgesetzten, Mitarbeitern oder allgemein wie der Umgang mit den Einheimischen ist, wie die Sprache läuft, die Wohnsituation und noch ganz andere Dinge. Das ganze ähnelte doch sehr einer Selbsthilfegruppe, was aber in keinster Weise schlimm war ;) (womit ich jetzt nicht sagen will, dass Selbsthilfegruppen schlecht sind, ach, ihr wisst schon was ich mein!) Wir insgesamt 27 (schlagt mich nicht wenns falsch ist) Freiwilligen arbeiteten ganz viel in Kleingruppen, die aber mehr Gesprächsrunden glichen.

Abends gingen wir öfters mal raus oder blieben in kleinen Runden zusammen draussen sitzen und unterhielten uns. (Natürlich nicht zu lange, es wurde ja gearbeitet). Barranco an sich ist schon echt schön, aber auch sehr touristisch. Viele Restaurants, Bars etc. Aber eeeeeeeeecht schön :)K1024_P1110303 Einen Abend ging es zum Beispiel Karaoke, an einem anderem spazieren oder auch in eine Bar. Nachmittags waren kleinere „Ausflüge“ zum Beispiel zum Markt auch möglich. Domi, Becci und ich hats dann doch ins Elektrizitätsmuseum verschlagen. Die hatten dann tatsächlich ne Juke-Box, erstmal Beatles angemacht :D

Ein Tag wurde uns komplett als Ausflugstag freigegeben. Dementsprechend planten wir den auch davor, sodass sich dann auch 2 Gruppen bildeten – Eine Gruppe wollte sich Lima anschauen, Stadtführungsmäßig und eine andere Gruppe wollte sich erst das Projekt von Anna-Lena, Laura und Christopher anschauen und dann in der Stadt weng rumcruisen. (Bei der Gruppe war ich dabei) Das glich dann einer kleinen Odyssee, weil es sich mit einer großen Gruppe doch immer recht schlecht handeln lässt. Nach ein paar Stunden (Lima ist verdammt groß) kamen wir dann auch da an. Wir besichtigten die Örtlichkeiten, war doch sehr interessant mal zu sehen wie in anderen Projekten als bei uns im schönen Santo Domingo gearbeitet wird. :)K1024_P1110316

Da blieben wir dann eine Weile um uns dann anschließend auf die Suche nach etwas essbarem zu machen. Leider hatte das von Laura empfohlene Restaurant wohl grad keinen Koch zur Hand, deshalb hieß es dann doch: Zentrum! Die Fahrt zum dorthin: Das war soooo geil :D Jana und ich hatten uns vorher noch sowas eisartiges (ich habe NULL Ahnung wie der Spass heißt, es ist praktisch ganz normales Eis, das mit einer Fruchtsoße übergossen wird) zusammen gegönnt. Und weil die Strassen dort so grandios waren und wir uns auch den besten Platz im Bus (ganz hinten) sichern konnten war es echt eine Achterbahnfahrt. Und warum habe ich das mit dem Eis erwähnt – Weil der größte Spass war, irgendwie zu versuchen das zu essen :D Jede 10 Sekunden kam irgendein Stoß, der mich bis an die Decke fliegen ließ :D Am Anfang war das gar nicht mal so lustig, aber nach paar „Sprüngen“ fing das doch an Spass zu machen :D Als wir dann wieder auf asphaltierten Strassen waren (Lima ist echt so unglaublich facettenreich) ging das dann auch wieder, und die Müdigkeit einiger ließ sich wohl nicht so gut verbergen :DK1024_P1110321

Wir fuhren dann jedenfalls Richtung Zentrum, alle doch etwas hungrig, und kamen dann an der Plaza de Armas an. Ich hatte ja schon mega Lust auf Pizza, aber ich hab mich dann doch dafür entschieden mit den „Ausländern“ (also Freiwillige in anderen Ländern als Peru) peruanisch Essen zu gehen. Weil ich das ja doch jetzt etwas kenne :D Und dann wurde standardmäßig peruanisch gegessen: Papa a la huancaina + tallarin con pollo/lomo saltado. Die tallarin con pollo (Spaghetti mit Tomatensoße und Hühnchen) hat der Kellner (er hieß Nicolas, ich weiß dass das niemanden interessiert, aber ich erinner mich :D ) wohl etwas missverstanden, sodass ich (zusammen mit Jana) dann Spaghetti mit einer Soyasoße bekam. War auch lecker, aber nicht das gewünschte :D

Wir blieben da dann doch noch etwas, bis die Pizza-Gruppe auch fertig war. An der Plaza de Armas dann noch ein paar Fotos geschossen (sehr schön übrigens) und dann gings (eher medium schnell, NICHT BUMMELN!) weiter zum „Parque de la Reserva“ (Ein Park mit Wassershow)K1024_P1110341

Zum Park selber fuhren wir, wie schon am Morgen mit dem Metropolitano, was die städtischen Busse in Lima sind. Die haben ihre abgegrenzte Fahrtspur, also eigentlich sind es Züge, nur dass es halt Busse sind. Versteht das jemand? Ich weiß jedenfalls was ich mein ;) Jap, aaaahm jedenfalls fuhren wir dann bis zu dem Park, wo wir uns dann später zur „großen Show“ noch mit den anderen treffen sollten. Bis dahin hieß es: Genießen und Fotos schießen :) Da waren verschiedene Springbrunnen, alles mega schön mit Licht beleutet :) Die Lichter haben sich auch meistens noch verändert, das Wasser auch, das war echt sooo schön. Jana hat da viel schönere Bilder als ich gemacht, ich hoffe die bekomme ich noch :D Leider kam das mit meiner Kamera nicht so raus, ich hoffe mal ihr vergebt es mir :)K1024_P1110419

So wanderten wir dann in kleineren Grüppchen umher, machten Fotos und unterhielten uns :) Um 21:00 Uhr (glaub ich) trafen wir uns dann mit den anderen, weil die große Show da begann: Stellt euch das so vor: Ein Beamer projeziert Bilder auf verschiedene Wassersäulen, mit Musik. In diesem Fall eben für jeden Teil Perus die typische Musik, zusammen mit dem dazu passenden Tanz. K1024_P1110410

Das ging dann eine Weile, und danach hieß es auch schon wieder zurück nach Hause. Da wir „nur“ bis 24:00 Uhr Auslass hatten mussten wir uns dann auch bisschen beeilen :D Wir kamen dann aber doch (fast) alle pünktlich an und bestellten uns dann doch noch etwas Pizza, unterhielten uns und spielten noch etwas. Ach, das hab ich total vergessen: WIR HATTEN 4 DIE SCHAFKOPF KONNTEN. Boah, das war so geil :D Sogar dann nochmal 4 Leute eingelernt, sodass wir echt einen Schafkopfabend machen konnten. Ich war so glücklich ;) Lotte kann das jetzt auch (mehr oder weniger), sodass nem Aufgelegten nichts mehr im Wege steht. Hoffe ich :D). Aaaaahm ja, zurück zum Thema.

Mist, ich war ja damit schon fertig, aber egal, ich leite jetzt gaaaaanz gekonnt zum nächsten Samstag über, an dem wir Abends länger Ausgang hatten – Wir hatten vorher die „Rückkehrzeiten“ 02:00, 04:00 und 06:00 Uhr ausgemacht, je nach Lust der einzelnen Personen halt ;) Lea kannte einen Peruaner, der „Bar-Hopping“ anbietet. Also jemand, der uns in verschiedene Bars führt. Wir bekamen sogar in jeder Bar ein Freigetränk und gingen (auf Wunsch) nochmal Karaoke. Domi und ich ließen uns nicht lumpen und zeigten unser Talent bei Celine Dion – My heart will go on. Der Applaus danach war nicht, weil es endlich vorbei war. *Hust* :D (Zur Verteidigung, der Plan dafür wurde schon nüchtern geschmiedet) Jedenfalls gingen wir dann später noch in eine Disko, die aber schon fast leer war. Macht nix, wir hatten trotzdem unsern Spass und waren dann auch wieder gegen halb 8 glaub ich wieder im Haus.

Am Sonntag verabschiedeten wir uns dann noch alle, was ein doch etwas längerer Prozess war. Violetas Schwester Rosa hatte mir schon die Woche davor, bei der Baby-Shower von Karina angeboten, dass ich doch wenn ich will noch ein paar Tage bei ihr in Lima bleiben kann. Das nahm ich natürlich dankend an, Becci und Franzi durften dort auch noch einen Tag bleiben, bis dann am Montag Nacht ihr Flieger nach Santa Cruz ging. Sonntag Abend trafen wir uns dann doch nochmal mit den anderen Freiwilligen, die noch in Lima geblieben waren und gingen… achtung…. mal wieder Karaoke :D Diesmal hatten wir sogar unseren eigenen abgetrennten Bereich, sodass 3 Stunden am Stück durchgesungen werden konnte. Am nächsten Tag wollte ein Franzi mit den anderen zum Strand, Becci und ich gingen dann noch Touri-Zeug einkaufen. Wir trafen uns dann aber doch alle gegen Mittag an der Plaza de Armas um dann zusammen auf den Cerro San Cristobal zu fahren. Das ist der höchste Hügel in Lima, von dem aus man komplett Lima sehen kann. Wobei das eigentlich nicht ganz stimmt – Weil Lima nimmt kein Ende – Egal zu welcher Seite man geschaut hat, man konnte keine Grenze der Stadt erkennen. Das war eeeecht krass und ich hab jetzt gar kein Foto, weil ich meine Kamera, clever wie ich bin, nicht dabei hatte. Aber man kann ja mal googeln, wen es interessiert ;) (ich weiß grad gar nicht ob das auf dem Foto dieser Hügel ist, aber egal, man sieht ganz schön wie sich Lima in alle Richtungen ausbreitet – Und ich bin der Meinung es muss grad mal wieder ein Foto rein, sonst ist das ganze so textlastig, schlimm ner?)K1024_P1110328

Gegen Abend brachten Bryan, mein „Cousin“ Becci und Franzi noch zum Flughafen. Nach einer doch etwas traurigen Verabschiedung fuhren Bryan und ich nach Hause um dann erstmal zu zocken :D Das war dann auch die Abendgestaltung der nächsten Tage – Bryan und ich zocken, nachdem er von der Uni heimkommt ;) Am Tag darauf waren Jana, Lara und Sandra noch in Lima und Alexis (mein anderer Gastbruder) hatte angeboten uns mit seinem Auto mitzunehmen. Wir fuhren dann nach Callao zum Strand um uns das anzuschauen – Und das war echt cool :) Das Wasser war echt wie gemalt! (fast wie in Huaraz, vielleicht erinnert sich noch jemand)

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Das sah echt cool aus, zwar war (im Bild zur Rechten) der große Hafen was die Idylle etwas gestöt hat, aber das war echt sau cool – in Ufernähe die kleinen Fischerbotte und im Hintergrund dann die großen Frachter und sogar ein Kriegsschiff – Alexis meinte in der Nähe wäre auch der Marinestützpunkt. Wir fuhren dann noch an eine andere Stelle, wo wir dann auch mal die Füße ins Wasser halten konnten – das übrigens sehr kalt war ;) Aber die Steine da waren schon so glatt geschliffen, dass man auch mal wieder Steine flippen lassen konnte. Boah, wie lang das schon her ist ;)K1024_P1110519

Von da aus fuhr uns Alexis zu einer Cevichería – Einem Fischlokal. Wir bestellten dann auch alle das gleiche – Ceviche. Das ist ein typisches Peruanisches Essen, besteht aus rohem, weißem Fisch, der in einer Soße aus Limonen und scharfer Chilli besteht. Das schmeckte sogar mir, wo ich doch ein so großer Fischliebhaber bin ;)K1024_P1110456 Von da aus fuhr Alexis die Mädels dann noch zu ihrem Hostal, weil sie zum Bus mussten und wir beide dann weiter zurück nach Hause. Die nächsten Tage waren dann etwas chilliger, wir gingen einkaufen, essen, zocken und andere Sachen machen :) War echt schön!

Aber ich glaub ich hab in Lima an einem Tag mehr Fahrtgeld ausgegeben als ich in Chimbote in einem Monat ausgebe. Echt krass, einfach weil Lima so groß ist!!!

Freitag Nacht fuhr ich dann wieder zurück nach Chimbote, weil ich Samstag auf eine Taufe eingeladen war. Jetzt geht es dann auch nächste Woche wieder weiter mit arbeiten, die „escuela de verano“, die Sommerschule geht los! Aber Lima war doch ein Erlebnis, einfach weil das sooooooo riesig ist (10 Millionen Einwohner müssen ja auch irgendwo hin, ner)

 

gehört definitiv nicht in die Großstadt,

Jan