Und weiter geht es mit Teil 2!
Wie bereits das letzte Mal erwähnt, fuhren wir weiter nach Huancayo. Die Busfahrt dorthin war für mich nicht so der Brüller, war höhenbedingt ziemlich schlecht drauf und mir war auch nicht so gut. Dann hat der Bus noch jede 15 Minuten angehalten und irgendwelche Leute von der Strasse aufgelesen, aber das die ganze Nacht lang. Wir kamen dann trotzdem pünktlich in Huancayo an. Um eine sichere Weiterfahrt nach Tarma zu haben, wohin wir am Abend aufbrechen wollten, sind wir dann von der Agencia, wo wir ankamen, zum Terminal gefahren. Dort umgezogen, die Pasajes gekauft und dann gleich weiter ins Zentrum: Dort war allerdings weniger los, sodass wir den Reiseführer zu Rate fragten. Und wo? Natürlich in einem Café, wo wir aus guter Tradition heraus erstmal einen Mate de Coca bestellten. Im Führer fanden wir dann einen Wegbeschreibung zu einem Aussichtspunkt, wohin wir dann auch gleich hinliefen. Das dauerte allerdings ein bisschen, doch auf dem Weg entdeckten wir eine Mall, zu der wir zu späterer Stunde auch nochmal zurückkehren werden würden. Mein/Unser Highlight auf dem Weg:
1. : Es gab öffentliche Mülleimer!
2. : Es gab getrennte Mülleimer!
Der absolute Wahnsinn! (Wenn man monatelang in Chimbote ist, ist sowas wirklich ein Lichtblick!)
Der Aussichtspunkt war dann eher ein Reinfall, sodass wir zur Mall aufbrachen. Die machte leider erst später auf, sodass wir nichts zu tun hatten. Aber da wir noch Artesaníaprodukte erwerben wollten, machten wir uns auf die Suche nach einem Markt. Der war dann auch gleich an der Plaza, sodass wir gar nicht so lange suchen mussten. Dort fanden wir dann einiges, aber hauptsächlich kauften wir Mützen. 2-3, glaub ich :D
Von dort aus ging es dann in die Mall, wo wir eigentlich den Rest des Tages verbrachten. In Huancayo gibt es einfach nicht so viel zu sehen, und schön ist die Stadt auch nicht. Wir gingen dann noch ins Kino und was essen, und fuhren dann um 17:00 nach Tarma! Dort wurden wir dann von Marie, Judith, Simi und Nilton ganz herzlich, freundlich und überaus nett empfangen! Wir fuhren dann auch relativ zügig in das Haus, wo wir die nächsten Tage blieben. (Zumindest nachts ;) ) Dort wurde es nachts auch ziemlich kalt, was in Chimbote ja doch eher selten der Fall ist :D Wir gönnten uns zur Feier des Tages als Abendessen einen leckeren Reis-Brokkoli-Mayo Salat. (Für mich ohne Thunfisch)
Am nächsten Morgen begleiteten wir Marie dann erstmal zum Unterricht mit den dreijährigen, wo wir aber (leider) nicht weiter zuschauen durften. Deshalb machten wir uns mit Simi auf in die Stadt, die sich da ja (ganz komischerweise, man könnte fast meinen die Gute wäre da schon ein Jahr gewesen) auskannte. An der Plaza trafen wir dann auf Nilton (ein Freund der Mädels dort), der für uns (in fast schon gewohnter Manier *hust*) eine Fahrt zu einer Wallfahrtkirche und zu einem Aussichtspunkt organisierte. Am Aussichtspunkt ist anscheinend früher mal ein Flugzeug abgestürzt, was dort auch ausgestellt war.
Der Ausblick von da war echt schön :) Die Wallfahrtskirche sah meiner Meinung nach aus wie ein Staudamm, aber ansonsten nicht weiter spektakulär. Von dort aus fuhren wir zurück nach Tarma, Am Abend besuchten wir dann noch die Arbeits/Wirkungsstätte von Marie und Judith, ein Waisenhaus, wo wir ein paar Stunden blieben und uns die Zeit mit den Kindern vertrieben. War schon spassig :) Um 20:00 Uhr (nach ner Stunde Warten auf den Fahrer, da alles verschlossen ist) fuhren wir dann zurück in die Stadt. Ach, was ich vergessen hatte zu erwähnen: Judith hatte Besuch von ihrer Familie, deshalb war sie nicht mit uns unterwegs ;) Ihre Schwester hatte Geburtstag an dem Tag, drum ließen wir ihr einen Muffin mit einer (20 cm) Kerze als Torte da :)
Am nächsten Tag ließen wir es dann (aufgrund der auslaugenden letzten Tage) etwas ruhiger angehen. Wir setzten uns am Morgen erstmal in den Garten und spielten mit Ulrike, einem Meerschweinchen.
Wenn die Sonne rauskam, war es dann übrigens richtig warm. In der Sierra ist das Klima einfach so krass Sonnenabhängig. (Gut, das ist es immer, aber da macht das echt richtig richtig viel aus)
Später am Tag fuhren wir dann noch (mehrere Stunden) nach San Pedro de Cajas (grob übersetzt: Kastenpeter (sehr, sehr grob übersetzt :D)) Dort gibt es gute (und nicht zu teure) Artesanía Sachen zu kaufen. Wir gingen aber erst zu Salzquellen, die der Legende nach ein Liebespaar waren, das nicht zusammensein durfte. Die haben sich also eine ganz individuelle, und nicht bekannte Geschichte überlegt. So einfallsreich! :)
Der „Führer“ dort war so unglaublich lustig, weil er irgendwie mega begeistert von diesen 2 Quellen war und so komisch geredet hat :D
Von dort aus fuhren wir wieder zurück ins Dort (das ist wirklich mega abgeschieden, wir sind echt über Erd“strassen“ und Serpentinen dorthingefahren, war auch gscheit (also echt gscheit) hoch. Aber wie immer, die Aussicht wunderschön :)
Wir gönnten uns dann jedenfalls einiges an Artensania, was ich gleich anzog, weils doch kalt wurde. (Die Sonne war weg :/) Zurück in Tarma gingen wir dann noch in ein Lokal, spielten Wizard und tranken noch Calentito.
Am nächsten Tag stand dann die Selva, der Urwald, auf dem Plan! Und das war richtig, richtig, richtig geil. Eigentlich kann man das gar nicht beschreiben, und die Aussicht war auch schon wieder so überragend… Die Bilder können das auch nur ein bisschen zeigen, drum lass ich die jetzt einfach sprechen.
Also echt richtig, richtig geil. UND WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAARM. Also so richtig warm… Aber jetzt erstmal die ganze Geschichte, das war nämlich alles gar nicht so einfach :D
Wir fuhren von Tarma aus 2 Stunden nach La Merced, was auch schon in der Selva liegt. Von da aus wollten wir dann zu einem Wasserfall, haben das auch so gesagt. An dem Terminal war das so, dass da einer rumläuft und dich dann einem Taxifahrer „zuteilt“. Aber anscheinend hatte unser Fahrer nicht mitbekommen wo wir hinwollten, sodass wir dann die doppelte Strecke fuhren und in einem heruntergekommenen Innenhof landeten. Die Verwirrung war groß, der Ärger genauso, aber nach ner gewissen Zeit einigten wir uns dann, dass er uns zu einem anderen Wasserfall in der Nähe fährt und danach zurück nach La Merced. So fuhren wir dann halt weiter (Die Fahrt allein, auch schon nach La Merced war den ganzen Aufwand wert, das ist so geil… (Ohne Übertreibung, Herr Schwarz :D ))
Wir tranken dann noch Kokusnusswasser. An dem Verkaufsstand war ein Mann, keine Ahnung ob er getrunken hatte oder nicht, jedenfalls war der dann der Meinung, dass unser Aufeinandertreffen (ich hoffe er hat mit den Mädels geredet) vom Schicksal her vorherbestimmt war. „Todo pasa por algo“ – Alles passiert aus einem Grund. Der gab uns dann seine Visitenkarte. (Wir haben dann Nachts um 1 mehrfach angerufen, aber irgendwie ging er nicht hin. Komisch. Wir haben ihm aber ne nette Voicemail hinterlassen! :) )
Zurück in La Merced gingen wir dann noch essen. Wir wollte davor noch zu Highland Coffee, eine „Firma“ für fairen und biologisch angebauten Kaffee. Doch leider war die Schlange dort so UNGLAUBLICH lang, dass wir das dann lieber gelassen haben. In der Stadt gab es aber sowas wie einen Aussenstelle von denen. Dort haben wir dann vorbeigeschaut. Wie genau das folgendene passiert ist, weiß ich nicht (mehr) genau, ich versuchs einfach mal (falls Simi das in den Kommentaren richtig erläuten möchte, so soll sie das doch bitte tun :P ) Also: Simi kannte irgendwie den Chef von Highland Coffee und der Leiter der Aussenstelle hat das irgendwie mitbekommen. Der hat dann den Chef angerufen und der hat gemeint wir sollen doch vorbeischauen, kriegen ne Privatführung oder sowas in der Art. Also fuhren wir nochmal dort hin und wurden schon herzlich begrüßt. Er lud uns dann zu so ziemlich allem ein was es da gab: Schokolade, Schokolade, Schokolade und auch Kaffee. Das war so richtig, richtig geil. Am Ende bekamen wir dann sogar eine Geschenktüte mit Kaffee. War sau cool :)
Was wir am nächsten Tag gemacht haben: Ich glaube, dass wir noch in der Stadt rumgestreunt sind. Bin mir aber nicht mehr sicher :D Wir waren am Abend dann noch in der Messe, es war ja Osternacht. Die Messe hat 3,5 Stunden gedauert, denn es war noch, ausser dem normalen Gottesdienst, Taufe und Firmung mit dabei.
Danach gingen wir noch mit Judiths Familie Pizzaessen und es geschah etwas wundervolles: Eine Schafkopfrunde! Zum Glück hab ich immer meine Karten dabei, deshalb konnten wir dann noch spielen. Das war so schön! :)
Die Strassen in Tarma waren übrigens, zumindest um die Plaza rum, mit ganz vielen Blumenteppichen geschmückt. Da können wir in Deutschland noch was von lernen!
Am nächsten Morgen fuhren wir dann mit dem Auto (nicht Bus, es gab keine Plätze mehr!) nach Lima. Wir fuhren über einen Pass mit >4800m. (Ja, wir waren höher als der höchste Berg in Europa. Wers kann ;) )
In Lima bekamen Lotte und ich dann noch die letzten beiden freien Busplätze nach Chimbote. Glück gehabt! Wir kamen dann Abends in Chimbote an und holten Schlaf nach!
hat in Tarma in einem vegetarischem Restaurant gegessen,
Jan